Hypnose in der Psychotherapie
Die Hypnose bietet in der Psychotherapie eine der wervollsten Anwendungsmöglichkeit, die der Therapeut seinen Patienten zur Verfügung stellen kann. Die meisten Psychotherapien orientieren sich an diversen psychologischen Grundmodellen. Daraus entwickelten sich zahlreiche Therapiearten und Therapieschulen. Die bedeutensten sind:
Integrativer Ansatz der Hypnose
Wo genau lässt sich die Hypnotherapie einordnen?
Das ist ehrlich gesagt gar nicht so einfach. Sicherlich hat jede therapeutische Richtung und jede Therapieschule ihre absolute Berechtigung. Jedoch gibt es unterschiedlich nachgewiesene Wirkfaktoren. Das bedeutet, dass nicht jede Therapieschule bei jeder Art von Krankheit oder psychischer Störung gleich wirksam ist (aus wissenschaftlicher Sicht).
Hierbei wird unterschiedlichster Anspruch auf Wissenschaftlichkeit proklamiert. Bei Zwangsstörungen wird z.B. allgemein die Verhaltenstherapie (VT) als effizienteste Therapie eingestuft. Bei dissoziativen und somatoformen Störungen stehen eher tiefenpsychologische und aufdeckende Therapien im Vordergrund. Man könnte sagen, dass die einzelnen Therapieverfahren auf verschiedenen psychologisch-philosophischen Ansätzen beruhen. Diese Ansätze sind im Vergleich oft sehr konträr und unterschiedlich. Die Psychologie bietet, so betrachtet, keinen "einheitlichen Ansatz" und damit natürlich auch keine "einheitliche Psychotherapie". Es handelt sich vielmehr um viele verschiedene Paradigmen. Dies sind sozusagen unterschiedliche Erklärungsansätze, verschiedene Thesen und Grundannahmen in der Psychologie, die letzlich in den verschiedensten Therapieansätzen enthalten sind. Auf diesen Erklärungen und Ansätzen bauen die verschiedenen therapeutischen Richtungen quasi auf. Allgemein gibt es insgesamt fünf solcher Paradigmen (Paradigmenwechsel):
- Psychoanalytisches Paradigma
- Behavioristisches Paradigma (Verhaltenspsychologie)
- Kognitivistisches Paradigma
- Allgemeine Psychologie und biologische Ansätze
- Konstruktivistisches Paradigma
Der Ansatz der Hypnotherapie
Diese Methodenvielfalt ist einerseits sicherlich sehr vorteilhaft. Andererseits macht gerade diese Vielfalt die Entscheidung, welche Therapie für den individuellen Fall genau die richtige ist oftmals gar nicht so leicht. Die Hypnosetherapie stellt hier eine absolute Ausnahme dar. Die Hypnotherapie sieht sich selbst in einer sehr besonderen Lage, denn die hypnotherapeutischen Ansätze sind nicht zwingend auf einzelne Therapieschulen reduzierbar.
Die Hypnose nutzt und verwendet verhaltenstherapeutische, kognitive, systemische (familientherapeutische), biologische und natürlich tiefenpsychologisch fundierte Elemente. Man könnte behaupten, dass die Hypnotherapie einen allgemein-integrativen Ansatz in der Psychotherapie darstellt.
Gerade dieser Ansatz zeigt, dass in der Hypnotherapie nicht die Philosophie der jeweiligen psychologischen Grundidee im Vordergrund ist, sondern immer die Individualität des Klienten. Milton H. Erickson, einer der bedeutendsten Hypnotherapeuten seiner Zeit, war der Ansicht, dass jedes Problem, jede Störung oder Krankheit einzigartig ist und dass es daher immer auch einen einzigartigen Lösungsweg geben muss. Ziel des Therapeuten sollte also sein, die Eigen-Art (die eigene Art!) des Klienten genauestens zu erkennen und zu nutzen, damit der Klient mit all seinen vorhandenen Fähigkeiten eigene individuelle Lösungen ekphoriert.