Gesprächstherapie oder Hypnose

In jeder Therapiesitzung Hypnose?

Eine hypnotische Trance ist für den Patienten immer etwas sehr Wertvolles. Daher wird die Arbeit im Trancezustand innerhalb der Therapie nicht "verpulvert". Es wird also nicht zwingend in jeder Sitzung eine für den Klienten erkennbare Trance durchgeführt. Ob also in einer Therapiesitzung eine "offenkundige" hypnotische Trance zum Einsatz kommt, wird jedes Mal individuell entschieden. Hierbei wird Trancearbeit sinnvoll eingesetzt und am besten immer zum richtigen Zeitpunkt innerhalb der Therapie. In der Hypnotherapie unterscheiden wir verschiedene Trancearten:

  • Trance zum reinen Entspannen
  • Analytische Trance im Zuge tieferer innerer Arbeit (z.B. Arbeit an ursächlichen Situationen, Aufarbeitung schmerzhafter Erlebnisse)
  • spontane Trance im Gespräch (diese ist für den Klienten meist nicht bewusst erkennbar)
  • Kurztrancen gegen Ende einer therapeutischen Sitzung

Trance im therapeutischen Gespräch

Je mehr der Klient auf den Zustand der Hypnose konditioniert ist, desto öfter wird es vorkommen, dass er während eines scheinbar einfachen Gesprächs mit dem Therapeuten in eine spontane Trance geht. Der Therapeut sollte das natürlich erkennen und nutzen können. In dem Sinne gibt es eigentlich in der Hypnotherapie keine "einfachen" Gespräche, da Trance quasi (unbewusst) immer vorhanden ist. Viele Klienten schildern das nach der Sitzung mit folgenden Worten: "Wir haben uns unterhalten und es geht mir spürbar besser. Aber ich wüsste jetzt nicht mehr genau, über was wir gesprochen haben. Und doch ist das Gespräch irgendwie in meinem Kopf. Manche Sätze sind sogar sehr präsent."

Kurztrancen in der Hypnotherapie

Kurztrancen sind wichtig, da sie öfters am Ende einer Sitzung erfolgen. Es geht dabei nicht um eine lange Dauer oder eine besondere Intervention in Trance. Vielmehr geht es um das Anregen unbewusster Weiterarbeit mit dem Material, welches auf der bewussten Ebene besprochen wurde.

Aufdecken, lösen, verarbeiten und integrieren

"Analytische Trance" bedeutet, dass in Hypnose wertvolle innere Arbeit geleistet wird, die auch für den Klienten sehr anstrengend werden kann. Das Aufarbeiten eines alten Traumas, das Durcharbeiten schmerzhafter Erinnerungen, das Loslassen alter Gefühle oder das unbewusste Diagnostizieren diverser Gefühlszustände. In der Hypnose gibt es zahlreiche Phänomene, welche im Zuge einer "hypnotischen Psychotherapie" zum Einsatz kommen können (z.B. Dissoziation, Amnesie, Regression, Progression uvm.). Diese Vielfalt an Anwendungen bietet dem Klienten neue Bewertungsmöglichkeiten seines derzeitigen Zustands. Er lernt sich selbst und die Umstände seines Problems in einem veränderten Bewusstseinzustand völlig neu kennen und findet somit eigene individuelle Lösungsansätze.

Trancebilder, hypnotische Metaphern und Meditation

Mit "Trance zum Entspannen" sind allgemein sog. Tiefenentspannungen gemeint oder sog. Ich-Stärkungen, in denen der Klient auf bewusster wie unbewusster Ebene innerliche Kräftigung erfährt. Eine Wolke, in welche alle alten und unbrauchbaren Anteile einfließen bzw. abfließen können oder ein klärender Sieb, den der Klient in Trance mit seiner Vorstellungskraft dafür einsetzt, Wichtiges von Unwichtigen zu trennen, um wieder zurück zur inneren Kraft zu gelangen usw. Diese Arbeit mit Metaphern, Bildern und Vorstellungen findet sich in fast allen geführten Meditationen, mentalen Reisen oder Kontemplationen wieder. Viele Laien-Anwender wissen nur leider häufig nicht, dass in diesen Fällen auch mit Trance arbeiten und dass diese scheinbar "harmlosen" Bilder große Effekte haben können - im positiven wie negativen Sinne.