Vorstellungen und Bilder in der Hypnotherapie
Bilder, die Sprache des Unbewussten
Gedanken und Gefühle können körperliche Prozesse beeinflussen, also anregen oder dämpfen. Die Vorstellung einer kreisförmigen Bewegung führt zu entsprechenden Ausschlägen eines zwischen zwei Fingern gehaltenen Pendels. Die intensive Vorstellung von Wärme in der Hand (Autogenes Training) führt zu einer Temperaturerhöhung (Erweiterung der Blutgefäße) in dieser Region. Die Vorstellung in eine Zitrone zu beißen, löst in aller Regel Speichelfluss und das Verzerren der Gesichtsmimik aus.
Das gleiche Prinzip erleben wir, wenn wir uns an eine konflikthafte Auseinandersetzung und die damit verbundenen Emotionen erinnern. Meistens geht das einher mit spezifischen Sinnesmodalitäten (erinnerter Klang einer Stimme, Gesichtsausdruck, visualisierte Szene, eine Körperhaltung oder Verspannung usw.). In der Therapiesituation können solche intern generierten Muster für die Bearbeitung (Bahnung, Reizüberflutung in sensu, Dissoziation von überwertigen Komponenten, Assoziation abgespaltener unterstützender Aspekte usw.) genutzt werden. Die bewusste oder unbewusste Erinnerung an ein traumatisches Erlebnis kann alle damals empfundenen Gefühle "wieder hoch holen". Dies wird unser Unbewusstes natürlich zu verhindern versuchen und die Erinnerungen abwehren (Abwehrmechanismen). Wenn nun ein solches Trauma gelöst werden soll, kann es Sinn machen, in die ursprüngliche Auslösersituation zurückzukehren (Regression), um dort in der inneren Vorstellung Lösungen zu erarbeiten, zu denen früher in der traumatischen Situation kein Zugang vorhanden war.