Geschichte und Hintergrund der Hypnose

Eine Methode mit langer Geschichte

Die Hypnose ist so alt, wie die Menschheit selbst. Wie heißt es so schön: "Am Anfang war das Wort". Trancerituale waren und sind bei 90 Prozent aller Kulturen institutionalisiert. Trance hatte und hat demnach immer einen festen Platz im sozialen Leben des Menschen. Bereits vor über 4000 Jahren wurde in China Hypnose angewendet. Auch bei den Sumerern gibt es klare Hinweise auf hypnotische Anwendungen. Die alten Ägypter erwähnen in ihren Hieroglyphen ebenfalls hypnotische Techniken. Im Gilgamesch-Epos, der ältesten Mythensammlung der Welt aus Mesopotamien gibt es auch bereits Hinweise auf die Hypnose.

Viele Kulturen benutzen auch heute noch zahlreiche hypnotische Techniken zur (religiösen) Versenkung. Hier sind zu nennen: Zen-Buddhismus, Hinduismus, Schintoismus, Sufismus usw. Hierbei werden meditative Techniken verwendet, um in eine hypnotische Trance einzutauchen.

Magnetische Kräfte im Zusammenhang mit Tranceerfahrungen finden sich bereits bei Paracelsus, später im sog. animalischen Magnetismus bei Franz Anton Mesmer oder Abbe Faria. Mitte des 19ten Jahrhunderts begann der englische Augenarzt James Braid mit der wissenschaftlich-experimentellen Hypnoseforschung. Er gab schließlich auch der Hypnose ihren heutigen Namen. Der griechische Gott Hypnos - der Gott des Schlafes musste hierfür herhalten. Ein Name, der später noch häufig als missglückte Wahl bezeichnet wurde, da Hypnose kein echter Schlafzustand ist.

Hypnose und Trance

Hypnose = Trance = Entspannung = Zugang zum inneren Selbst

Hypnose beschreibt einen natürlichen Zustand, in den ein Mensch via entsprechender Techniken versetzt wird. Den Zustand in einer Hypnose nennt man an sich Trance. Es gibt hierbei verschiedene Möglichkeiten, einen Trancezustand zu erreichen: Meditation, Konzentration und Kontemplation. Allgemein spricht man hierbei von einer Einschränkung oder besser gesagt, von einem Bündeln der Aufmerksamkeit. Über das Fokussieren der Aufmerksamkeit gelangt der Klient in einen Trancezustand (z.B. durch Fokus auf Atmung, Stimme etc.). Jeder der in seinem Leben schon mal einen langweiligen Unterricht erlebt hat, weiß wie es sich anfühlt, wenn man kurz vor dem Einschlafen ist. Diesen "Zwischenzustand" - also zwischen wach sein und schlafen - nennt man Trance. Hypnose ist demnach ein Zustand, den jeder Mensch in sog. Alltagstrancen oder Autofahrtrancen jeden Tag mehrere Male erlebt. Wir sind selten bis niemals 100%ig wach. Wenn wir uns bewusst auf etwas Bestimmtes konzentrieren, dann blenden wir in der Regel Unnötiges aus. Während Sie diese Zeilen lesen, denken Sie nicht bewusst über Ihre Brille auf der Nase oder über das Gefühl der Füße in den Socken nach - das ist Trance.

Die Tiefe der Hypnose

Es handelt sich hierbei also nicht um einen magischen Zustand, wie dies oftmals in der Showhypnose dargestellt wird. Auch gibt es verschiedene Tiefen in einer Trance. Allgemein unterscheidet man zwischen einer leichten, einer mittleren und einer tiefen Trance. In der Hypnotherapie wird meistens in einer mittleren Trancetiefe gearbeitet. Der Klient ist demnach nicht "weg" - er hört die Stimme des Hypnotiseurs und befindet sich gleichzeitig in einem vertieften Ruhezustand.

Viele Laien glauben häufig, dass eine Hypnose dann am wirksamsten ist, wenn diese besonders tief induziert wird. Das entspricht jedoch nicht den Tatsachen. In der aktiven Trancearbeit geht es vor allem um die gewählten Worte und den entsprechenden Inhalt.